Risikopolitik: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein Schaden ist nicht zwingend monetärer Natur. Er kann z.B: durch Effektivitätsverlust, Imageschaden oder Patientenschaden bestimmt werden. Aus diesem Grund bietet HITGuard die Möglichkeit Kriterien für Schadensausmaße frei zu konfigurieren. Diese Kriterien können dann wiederum auf Schadensausmaßklassen gemapped werden, und dadurch für Schutzbedarfsanalysen verwendet werden | Ein Schaden ist nicht zwingend monetärer Natur. Er kann z.B: durch Effektivitätsverlust, Imageschaden oder Patientenschaden bestimmt werden. Aus diesem Grund bietet HITGuard die Möglichkeit Kriterien für Schadensausmaße frei zu konfigurieren. Diese Kriterien können dann wiederum auf Schadensausmaßklassen gemapped werden, und dadurch für Schutzbedarfsanalysen verwendet werden | ||
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== Schadensausmaße == | == <span id="Schadensausmaße"></span>Schadensausmaße == | ||
Schadensausmaße werden in Klassen unterteilt. Die Schadensausmaßklassen orientieren sich dabei an der Risikotragfähigkeit des Unternehmens. Die höchste Schadensausmaßklasse sollte sich daher an dem maximalen für das Unternehmen tragbaren Schaden orientieren. Klassen können von Administratoren und Experten definiert werden. | Schadensausmaße werden in Klassen unterteilt. Die Schadensausmaßklassen orientieren sich dabei an der Risikotragfähigkeit des Unternehmens. Die höchste Schadensausmaßklasse sollte sich daher an dem maximalen für das Unternehmen tragbaren Schaden orientieren. Klassen können von Administratoren und Experten definiert werden. |
Version vom 11. September 2019, 12:29 Uhr
Alle Einstellungen und Konfigurationen die hier getroffen werden sind Global, d.h. sie wirken sich auf alle Managementsysteme aus und können nur von Experten oder Administratoren bearbeitet werden..
Schutzziele
Jede Norm bzw. jedes Managementsystem verfolgt einen vorgegebenen Zweck. Es werden Ziele definiert um deren Schutz sicherzustellen.
Herstellerspezifische Schutzziele (nach ISO 27001, ISO 80001):
- Vertraulichkeit
- Verfügbarkeit
- Integrität
Mit den herstellerspezifischen Schutzzielen wird in weiterer Folge im Risikomanagement im Rahmen der Risikobewertungen sowie der Strukturanalyse gearbeitet. Diese Ziele werden in den Wissensdatenbanken auf Prüffragen gemappt bzw. ggf. auch auf andere Risiken oder Maßnahmen. Diese Schutzziele können zwar umbenannt oder deaktiviert werden, aber nicht gelöscht. Sie sind unter "Risikomanagement → Risikopolitik → Schutzziele" als "Herstellerspezifisches Schutzziel" gekennzeichnet.
Weitere Schutzziele können von Experten frei definiert und bearbeitet werden.
Beispiel für Schutzziele:

Eintrittswahrscheinlichkeiten
Die Eintrittswahrscheinlichkeit bezeichnet die geschätzte Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines bestimmten Ereignisses in einem bestimmten Zeitraum in der Zukunft (z.B. 1x in 30 Jahren).
Klassen an Eintrittswahrscheinlichkeiten können frei definiert werden. Die Anzahl der Kategorien, der Name der Eintrittswahrscheinlichkeitsklassen sowie deren Beschreibung und hinterlegte Eintrittswahrscheinlichkeiten (in Häufigkeit je Zeitraum) ist dabei frei konfigurierbar.
Risikofaktor:
- Der Risikofaktor dient als Multiplikator für die Berechnung der Risikokennzahl eines Risikos. Dabei wird der Risikofaktor der gewählten Eintrittswahrscheinlichkeit mit dem Risikofaktor des gewählten Schadensausmaßes multipliziert und so die Risikokennzahl ermittelt.
- Die Risikokennzahl dient zur Reihung der Risiken. Je höher die Risikokennzahl des größer die Bedeutung des Risikos.
Beispiel in Anlehnung und Erweiterung zu TR719 (80001):
Eintrittswahrscheinlich- keitsklassen |
Definition |
---|---|
Extrem selten | Mindestens einmal in 30 Jahren |
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass unbeabsichtigte Auswirkungen auftreten. | |
Sehr selten | Mindestens einmal in 10 Jahren |
Es ist nicht wahrscheinlich, dass unbeabsichtigte Auswirkungen auftreten. | |
Selten | Mindestens einmal in 3 Jahren |
Es können hin und wieder unbeabsichtigte Auswirkungen auftreten. | |
Wahrscheinlich | Mindestens einmal jährlich |
Es ist wahrscheinlich, dass unbeabsichtigte Auswirkungen auftreten. | |
Häufig | Mindestens einmal monatlich |
Unbeabsichtigte Auswirkungen treten häufig auf. | |
Sehr häufig | Mindestens einmal wöchentlich oder mehr |
Unbeabsichtigte Auswirkungen treten sehr häufig bzw. nahezu immer auf. |
Kriterien für Schadensausmaße
Ein Schaden ist nicht zwingend monetärer Natur. Er kann z.B: durch Effektivitätsverlust, Imageschaden oder Patientenschaden bestimmt werden. Aus diesem Grund bietet HITGuard die Möglichkeit Kriterien für Schadensausmaße frei zu konfigurieren. Diese Kriterien können dann wiederum auf Schadensausmaßklassen gemapped werden, und dadurch für Schutzbedarfsanalysen verwendet werden
Kriterien Schadensausmaße können unter "Risikomanagement → Risikopolitik → Kriterien für Schadensausmaße" definiert werden.
Schadensausmaße
Schadensausmaße werden in Klassen unterteilt. Die Schadensausmaßklassen orientieren sich dabei an der Risikotragfähigkeit des Unternehmens. Die höchste Schadensausmaßklasse sollte sich daher an dem maximalen für das Unternehmen tragbaren Schaden orientieren. Klassen können von Administratoren und Experten definiert werden.
Monetärer Schaden:
- Hier wird definiert wie hoch ein monetärer Schaden in einer Klasse ausfällt.
SBA Kantengewicht:
- Dieser Wert stellt die Abhängigkeit, den der Schadensausmaß in einer Schutzbedarfsanalyse präsentiert, in Prozent dar und wird im Graphen als Kantengewicht verwendet.
- Grundlage der Ermittlung des Wertes kann z.B: die Untergrenze, Obergrenze oder der Mittelwert einer Schutzbedarfsklasse sein.
- Beispiel:
Schadensausmaßklasse SBA Kantengewicht Unbedeutend 10% Gering 20% Moderat 40% Hoch 60% Katastrophal 100%
Risikofaktor:
- siehe hier
Kriterium hinzufügen:
- Hier können die bereits erstellten Kriterien auf eine Schadensausmaßklasse gemapped werden. Zudem sollten im Kontext der Klasse beschrieben werden welcher Schaden auftreten muss um ein Kriterium zu erfüllen.
Beispiele für Schadensausmaßklassen:
Schadensausmaßklasse | Definition |
---|---|
Gering | Monetärer Schaden: > 5T EUR und <= 25EUR |
Patientenschaden: geringe und kurzzeitige Unannehmlichkeiten | |
Effektivitätsverlust: kein oder sehr begrenzter Einfluss auf Operationen/Prozeduren | |
Daten- und Systemsicherheit: Bekanntwerden einer entsprechenden Bedrohung oder Schwachstelle hat vernachlässigbaren Einfluss | |
Moderat | Monetärer Schaden: > 25T EUR und <= 100T EUR |
Patientenschaden: zeitlich begrenzte und geringere Verletzungen, medizinische Intervention erforderlich | |
Effektivitätsverlust: sehr begrenzter oder belästigender Effekt auf Operationen/Maßnahmen | |
Daten- und Systemsicherheit: Offenlegung sensibler Informationen könnte negative (finanzielle) Folgen haben und möglicherweise Ressour-cenaufwand zur Beseitigung bedingen | |
Katastrophal | Monetärer Schaden: > 10Mio EUR |
Patientenschaden: Tod | |
Effektivitätsverlust: geplante Operationen/Prozeduren nicht mehr durchführbar | |
Daten- und Systemsicherheit: Kann zu vollständiger Offenlegung sensibler Informationen führen |
Schutzbedarf
Der Schutzbedarf einer Ressource, Organisationseinheit, Datenkategorie oder eines Prozesses orientiert sich am Ausmaß der Schäden, die entstehen können, wenn seine Funktionsweise beeinträchtigt ist. Da die Höhe eines Schadens häufig nicht genau bestimmt werden kann, sollten Sie für Ihren Anwendungszweck passende Klassen definieren.
Schutzbedarfsklassen können unter "Risikomanagement → Risikopolitik → Schutzbedarf" von Administratoren oder Experten erstellt und verwaltet werden.
Die zuvor definierten Schadensausmaßklassen fallen je nach höhe ihres SBA Kantengewichtes in unterschiedliche Schutzbedarfsklassen (je höher das Kantengewicht umso höher der Schutzbedarf).
Die sogenannte SBA-Kantengewicht-Range (von bis) sorgt dafür, dass in der Strukturanalyse durch eine Abhängigkeitsanalyse, eine Schutzbedarfsklasse für eine Datenkategorie oder Ressource ermittelt werden kann. Diese Ermittlung leitet sich über diese SBA-Kantengewicht-Range ab. Über alle eingehenden Schutzziel-Beziehungen je Ressource bzw. Datenkategorie wird dabei die Kantenabhängigkeit in % mit dem höchsten SBA-Wert ermittelt und daraus die zugehörige Schutzbedarfsklasse aus dem Range erhoben.
Die Farbe dient zur Signalisierung der Wichtigkeit einer klasse in der Strukturanalyse.
Beispiele für Schutzbedarfsklassen:
- Normal: Die Schadensauswirkungen sind begrenzt und überschaubar.(0-30% SBA Kantengewicht)
- Hoch: Die Schadensauswirkungen können beträchtlich sein.(30-70% SBA Kantengewicht)
- Sehr Hoch: Die Schadensauswirkungen können ein existentiell bedrohliches, katastrophales Ausmaß erreichen.(70-100% SBA Kantengewicht)
Risikomatrix
Die Risikomatrix ergibt sich für jede Schutzbedarfsklasse aus der Kombination von Schadensausmaß (Vertikal) und Eintrittswahrscheinlichkeit (Horizontal). Hierzu werden die jeweiligen Risikofaktoren multipliziert um die Risikokennzahl zu erhalten. Je höher die Risikokennzahl desto kritischer ist ein Risiko und umso dringender muss ein Risiko behandelt werden um schwerwiegende folgen zu verhindern.
Administratoren und Experten können unter "Risikomanagement → Risikopolitik → Risikomatrix" festlegen in welcher Farbe eine Risikokennzahl im Dashboard und der Strukturanalyse angezeigt wird (Je kritischer und dringender desto alarmierender sollte die Farbe sein). Weiters dient die Risikokennzahl der Reihung der Risiken auf dem Dashboard.
Datenklassen
Die Datenklassifikation gibt vor wie Daten, abhängig von Ihrer Klassifizierung, zu handhaben sind. Dies richtet sich nach der Vertraulichkeit der Daten und dem damit einhergehenden erwünschten Schutzniveau.
Die Anzahl der Kategorien, der Name der Datenklasse sowie deren Beschreibung sind dabei frei definierbar. Eine neue Klasse kann über klicken des Plus Buttons erstellt werden.
Üblicherweise kann man eine Assoziation ableiten, so dass der unterschiedlich geltende Schutzbedarf je Datenklasse über die, mit dem Vertraulichkeitsrisiko zusammenhängenden Schadensausmaßklasse zu erklären ist. Daher ist ein Mapping zwischen Daten- und Schadensausmaßklassen möglich.
Beispiel:
Datenklassen | Schadensausmaßklasse |
---|---|
Öffentlich | Sehr Gering |
Intern | Mittel |
Vertraulich | Groß |
Geheim | Sehr Groß |